Leserbrief zum Artikel von Sebastian Hermann. „In sich ruhen“ (SZ vom 22.6.22)
Ich sehe es genau umgekehrt als Sebastian Hermann: Laut dem einschlägigen biblischen Bericht waren Caspar, Melchior und Balthasar weder Drei, noch Heilige, noch Könige. Und ihre kuriosen Namen können kulturgeschichtlich auch nicht stimmen – das hat der Evangelist Matthäus auch nie behauptet.
Weise dagegen waren die Sterndeuter aus dem Osten sicher schon: Was gibt es Vernünftigeres, als menschengemachte Grenzen zu überwinden, um sich dem einzig möglichen Sinn im Leben zuzuwenden: die Realität von Hass und Gewalt durch die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit zu überwinden – indem man Jesu Botschaft der Liebe nachjagt.Jonas Christopher Höpken
Autor: JCH
Linke lehnt Schließung von Stadtteilbädern ab
Presseerklärung Fraktion Die Linke.Oldenburg
Identitätspolitischer Wahn führt zum Gegenteil eines multikulturellen Weltbildes
Die Linke sollte auch mal Persönlichkeiten in ihren Vorstand wählen
Höpken im Bundesausschuss der LINKEN
Keine Spaltung zwischen Geflüchteten zulassen!
Presseerklärung Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Oldenburg
Keine Spaltung zwischen Geflüchteten zulassen!
Stadtverwaltung sollte sich für Gleichbehandlung einsetzenDass Geflüchtete aus der Ukraine voraussichtlich künftig nicht mehr Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern nach dem SGB II bekommen (vgl. NWZ vom 18.05.22), ist zu begrüßen; kontraproduktiv ist aber, dass dies nicht für alle Geflüchteten gilt. Durch die Schaffung von zwei Klassen Geflüchteter mit unterschiedlichen finanziellen Ansprüchen besteht die Gefahr, Spaltung und Missgunst zu schüren. Sachlich ist das in keiner Weise gerechtfertigt, denn die Not von Geflüchteten zB aus anderen Kriegsgebieten ist nicht generell geringer als bei denen aus der Ukraine. Auch die Beratungs- und Förderangebote sollten daher für alle Geflüchteten gleich sein.
Sachgerecht wäre es, allen Geflüchteten Leistungen nach dem SGB II zu gewähren, da dies eigentlich sowieso nur das Existenzminimum abdeckt und daher nach unseren Vorstellungen reformiert werden muss. Anstatt die voraussichtliche unterschiedliche Behandlung von Geflüchteten zu begrüßen, sollte die Verwaltung sich im eigenen Interesse für eine Gleichbehandlung einsetzen.
Jonas Christopher Höpken
Ratsherr Die Linke.Oldenburg
Mitglied im Ausschuss für Integration und Migration
Monotone Nivellierung?
Identitätspolitik verschwimmt mit identitäter Politik
Leserbrief zum Artikel „Kein Auftritt mit Dreadlocks bei Demo“ (NWZ vom 24.03.2022)Die Weltsicht, die hinter der Ausladung von Ronja Maltzahn wegen ihrer Dreadlocks steht, ist von erschreckend reaktionärer Schlichtheit: Deutsche, ihr müsst deutsch aussehen! Nehmt nichts von anderen Kulturen an und vermischt euch nicht mit ihnen! Bitte daher auch ausladen: Deutsche Männer, die statt germanischer Latzhosen lieber Jeans anziehen. Westeuropäische Frauen, die statt langer Haare und langer Röcke Kurzhaarschnitte und Hosen tragen. Türkinnen, die ihr Haar blond färben. Schwedinnen, die ihr Haar rot färben. Algerier, die Schweinfleisch essen. Niedersachsen, die statt Volksmusik Rock und Pop lieben. Deutsche Männer ohne blaue Augen, blonde Haare und Schnurrbärte. Was für eine unsympathische Weltanschauung der gegenseitigen kulturellen Abgrenzung! Was für ein skrupelloser Angriff auf kulturelle Vielfalt! Identitätspolitik berührt sich hier auf schlimme Art und Weise mit identitärer Politik. Was für eine antiaufklärerische Ökonazidorf-Logik!
Lafontaines Austritt
Lafontaines Austritt ist bitter für die Partei, aber konsequent und respektabel. Die Gründe sind gut nachvollziehbar. Eine Partei, die mit einem Ausnahmepolitiker so umgeht wie Die Linke mit Oskar, wird es schwer haben als gesamtdeutsche Partei mit einem durchdringenden Gestaltungsanspruch. Zukunft hat Die Linke weiterhin als oppositionelle Fraktion im Bundestag, als Partei mit Regierungsanspruch in einigen Landtagen und als gestaltende Kraft in Großstädten mit einem progressivem Wählerinnen- und Wählerpotential. Aber ihr Gründungsanspruch ging weit darüber hinaus: eine grundlegende Alternative zur herrschenden Politik der globalen und sozialen Unsicherheit anzubieten. Das dafür in der Bevölkerung breit vorhandene Potential wird nicht genutzt, weil es in der Partei nicht wirklich gewollt ist. Ich bleibe aktives Parteimitglied; es gibt keine bessere Alternative. Meinem Freund Oskar wünsche ich eine noch lang anhaltende körperliche und geistige Gesundheit- uns unserem Land, dass Oskars gewichtige Stimme und noch lange erhalten bleibt und begleitet.
Jonas